Dass die Tage wieder länger werden, macht sich bereits am sechsten Tag nach der Sonnenwende bemerkbar. So meinte ich jedenfalls, bevor ich mich erkundigte und feststellen musste, dass ich mit dieser Theorie ziemlich daneben lag, denn der Sonnenuntergang ist gerade einmal vier Minuten später, als es am 21. der Fall war. Der Sonnenschein trug wohl dazu bei, dass ich Feierabend machte, während es noch hell war. Wie schön die Landschaft wiederzusehen, die ich sonst nur schemenhaft oder gar nicht, wegen der entgegenkommenden Fahrzeuge, die mich blendeten, sah. Neben der Landstraße scheint ein Bach entlang zu fließen. Dort stehen einige alte und verwachsene Weiden, wie sie oft an Bächen und Flussläufen zu finden sind. Heute hatte ich das Bedürfnis auszusteigen und zu den Weiden hinunter zu gehen, sie von Nahem zu betrachten, doch es gibt an der Landstraße keine Möglichkeit des Haltens und ich wollte gerne Zuhaus sein, solang es noch hell war. Es gelang mir nicht ganz, denn als ich Daheim ankam zeigte sich bereits die Dämmerung, doch war es noch hell genug um an das Ufer zu gehen und den Fluss wiederzusehen, was mir vor den Feiertagen, durch die langanhaltende Dunkelheit, verwehrt blieb.
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